Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass Donald Trump tatsächlich Präsident wird? Wie sollte schon jemand, der in der Politik so neu ist wie ein Schulabgänger im Unternehmen erfolgreich eine Wahl zum mächtigsten Mann der Welt gewinnen? Wie sollte jemand, der seine Kommunikation an seine Wähler im Wesentlichen in 140 Zeichen unterbringt, ernsthaft seine Wahlinhalte vermitteln können?
Was macht Donald Trump so besonders?
Donald Trump scheint nicht wirklich nachzudenken, bevor er handelt. Meiner Ansicht nach ist dies nur jedoch nur äußerlich. Sie können davon ausgehen, dass er sehr genau weiß, was er tut. Auf Grund seiner Kommunikation und Handlungen, die leider nicht immer ganz konsistent sind, ist jedoch abzulesen, dass er handeln muss. Und er verhält sich wie ein Unternehmer, der in Unsicherheit handelt. Daran ist nichts Besonderes, jeder Unternehmer handelt in Unsicherheit. Besonders ist in diesem Falle nur, dass eine Art unternehmerisches Handeln jetzt auf politischer Ebene passiert. Besonders daran ist, dass man jetzt sehr deutlich ablesen kann, wie Donald Trump als Unternehmer agiert.
Kommunikation
Seine Kommunikation ist kurz und knapp. Er hat eine genaue Vorstellung davon, wie etwas ablaufen sollte („America First“). Das kommuniziert er sehr klar und deutlich. Seine Informationen passen in wenige Zeichen, nämlich max 140, wenn er sie denn mit Twitter verteilt. Twitter hat insbesondere in den USA eine hohe Bedeutung und erhält dort mehr Beachtung. Daher erscheint es uns in Deutschland eher merkwürdig. Auch Angela Merkel twittert, wenngleich nicht mit dem gleichen Gewicht wie der US-Präsident. In Deutschland verlassen wir uns immer noch mehr auf Presseveranstaltungen, wenn der Pressesprecher die Ideen der jeweiligen Politiker nochmal darstellt Rückfragen mal mehr mal weniger detailliert beantwortet. Da wird schließlich auch das drumherum erklärt.
Geschwindigkeit
Presseveranstaltungen gibt es in den USA auch, aber der US-Präsident hat wenig Zeit, erst seine Ideen vorzustellen, dann zu erläutern, abstimmen zu lassen und dann später mal umzusetzen. Donald Trump ist schnell, sehr schnell, manchmal auch zu schnell. Wie im unternehmerischen Kontext auch, läuft es nicht immer so, wie geplant. Er muss auch dann schnell aus den Rückschlägen lernen.
Aus der Ferne sieht das so aus, als ob das ein Hin- und Herschwanken wäre, wenn man aber genau hinsieht, bemerkt man, dass aus den Fehlern und Rückschägen gelernt wird. Und auch das geht schnell, sehr schnell.
Genauso schnell wie der Beraterstab angepasst wird. Stellt der US-Präsident fest, dass jemand nicht so performed wie gebraucht, wird er ersetzt. Fertig. Auch diese Art wirkt auf uns eher befremdlich. Donald Trump handelt auch hier wie damals in seiner Fernseh-Show: „You’re Fired!“. Dabei erscheint er sehr emotionslos, aber mal ehrlich, auch Angela Merkel sieht nicht immer aus, wie eine Partykönigin. Es gibt eben Entscheidungen, die müssen nüchtern gefällt werden.
Kann man ein Land wie ein Unternehmen führen?
Das ist die Frage, aktuell kann man das, wie uns die USA vormachen. Dass das nicht immer und überall auf große Freude trifft, ist klar. Man kann es nicht jedem recht machen und auf der anderen Seite hat ein Staat immer auch eine Verantwortung gegenüber seinen Bürgern. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zum Unternehmen. Zurück zu Donald Trump. Ob er ein guter oder schlechter Präsident sein wird, ist nicht ganz klar zu entscheiden. Grundsätzlich sind gut und schlecht immer nur Bewertungen im eigenen Wertesystem. Die Frage muss daher lauten, wird er ein erfolgreicher Präsident sein? Ich denke, eine Tendenz wird man erst in einiger Zeit erkennen können. Fakt ist, dass die Geschwindigkeit, mit der sich der US-Präsident bewegt, Entscheidungen trifft und insbesondere aus den Ergebnissen lernt, ist beachtlich. Wenn man genau hinsieht, kann man eine Menge von ihm lernen.
Seien Sie schnell!
Wenn Ihre Ideen nicht in 140 Zeichen unterzubringen sind, sind sie nicht einfach genug! In der heutigen Zeit wird zu viel geredet und anschließend darüber nachgedacht, was wäre wenn? Es wird zu viel in der Theorie überlegt, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Dabei spielt es keine Rolle, ob dies in einem Projekt, bei Unternehmensentscheidungen oder privat passiert. Am Ende führt dieses Vorgehen zu langen Entscheidungswegen. Und genau diese sind in der heutigen Zeit hinderlich. Technologie, Agilität, Ideen, es gibt viele Möglichkeiten schnell zu sein. Sie müssen sie nur nutzen!
Testen Sie!
Probieren geht über Studieren. In der heutigen Zeit sind Tests in der Produktion die Regel. Natürlich nicht ohne jede Grenze. Natürlich gibt es Fälle, die zunächst in einer Testumgebung ausprobiert werden sollten. Wenn Sie aber wissen wollen, wie neue Ideen bei Ihren Kunden ankommen, müssen Sie sie fragen oder besser noch es ihnen zeigen. Dann kommen Sie an einer Produktionsumgebung nicht vorbei. Der Kunde ist keine Theorie, er ist die Praxis, ohne Ausnahme!
Lernen Sie
Wer nicht lernt, kommt nicht aus seiner Komfortzone. Wer vorankommen möchte, muss aus seiner Komfortzone raus! Dafür gibt es leider keine Abkürzung. Auch wenn Donald Trump manchmal so aussieht, als hätte er nur mal probiert, wie es ist Präsident zu sein, so geht er täglich an die Grenzen seiner Komfortzone. Um auf einem neuen Gebiet erfolgreich zu sein, muss man dorthin. Man muss über seinen eigenen Schatten springen und sehen, was es neues zu lernen gibt.
Fazit
Ich halte nicht viel von politischen Diskussionen. Unternehmerische Themen sind mir da viel lieber. Ich habe mich immer gefragt, was wohl passieren würde, wenn man einen Staat wie ein Unternehmen führen würde. Die Situation in den USA erscheint mir wie ein Spielfilm. Ich bin froh, dass wir das aus einiger Entfernung betrachten können. Ich bin aber auch froh, dass wir auf diese Weise unternehmerisches Handeln live miterleben können. Digitalisierung machte es nicht nur möglich, dass Donald Trump Präsident wurde, sondern auch, dass wir live miterleben können, welche Ideen wir für unser eigenes Unternehmen nutzen können, wenn wir schnell lernen.